STRINGS OF AFFECTION
Sultan Çoban, Anna Hilti, Alizé Rose-May, Juli Sando
15.3.–4.5.2025
Das Betrachten autobiografischer oder autofiktionaler Arbeiten wirft uns oft auf uns selbst zurück: Wer bin ich? Wie wurde ich sozialisiert? Wie hat mich mein familiärer Hintergrund geprägt – kulturell, politisch, finanziell, emotional? Wie lebt die Geschichte meiner Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern, meiner Vorfahr* innen in mir weiter? Was bewahre ich auf, was trage ich, auch ungewollt, mit?
Die Arbeiten der Ausstellung STRINGS OF AFFECTION handeln von emotionalen Verstrickungen innerhalb der eigenen Familie. Sie erzählen von der Spurensuche in der eigenen Biografie, von Zugehörigkeit und Ausgrenzung, und nehmen Bezug zum Aufwachsen zwischen mehreren Kulturen, den Beziehungen zwischen Generationen sowie den mal zärtlichen, mal erstickenden Fäden unserer familiären Beziehungen. Und sie suchen nicht zuletzt nach Verwandtschaften jenseits der klassischen, biologischen Familienkonstellation.
Die Ausstellung wird unterstützt durch:
Kulturstiftung Liechtenstein, Gerda Techow Gemeinnützige Stiftung, Oertli-Stiftung
Rahmenprogramm:
Vernissage
18.15H: Ansprache
Dialogische Führung
Rundgang durch die Ausstellung mit Anna Hilti, Künstlerin, und Sarah Mühlebach, Künstlerische Leitung oxyd
Anna Hilti setzt sich in ihrer Kunst immer wieder mit der eigenen Familiengeschichte auseinander. So nutzt sie die Tagebuchnotizen ihrer Urgrossmutter, um eine zeichnerische Reise durch deren Kindheit anzutreten. Diese beginnt in einem Leben, welches durch kleinbäuerliche Selbstversorgung geprägt ist und endet mit der Jugendzeit der Urgrossmutter als Arbeiterin in einer Textilfabrik. Zugleich wagt Hilti in einem neueren zeichnerischen Werkzyklus – der sich mit der Flechte beschäftigt – einen Blick nach Vorne und stellt Fragen nach alternativen Formen familiärer Beziehungen.
Nebst der Arbeit von Anna Hilti werden auch die Arbeiten von Sultan Çoban, Alizé Rose-May und Juli Sando betrachtet.
Kinderworkshop. Bau dir mal … Das etwas andere Familienportrait!
1x4, Patchwork oder Fantasie: Was kann alles Familie sein? Wir erforschen Familiengeschichten kreativ. Aus Erinnerungen, Vorgefundenem und Inszeniertem entstehen eigene Familienportraits – echte, erfundene oder solche irgendwo dazwischen. Am Ende hältst du dein eigenes Fanzine* in den Händen – voller inspirierender Ideen, so dass du Zuhause gleich weiter gestalten kannst!
*Ein Fanzine ist ein Magazin, das du in Eigenregie und mit einfachen Mitteln hergestellt selbst herausgeben kannst!
Ohne Voranmeldung.
Filmscreening & Talk
mit Filmen von Liv Burkhard & Kim da Motta, Marko Mijatovic, Alizé Rose-May Monod, Juli Sando.
Das Gespräch wird moderiert von Gina Dellagiacoma, Kulturwissenschaftlerin.
Nebst den Filmen von Alizé Rose-May und Juli Sando zeigen wir zwei weitere Kurzfilme; und zwar von Marko Mijatovic und Liv Burkhard & Kim da Motta. Burkhard & da Motta nehmen uns mit in die Welt der 90-jährigen Feministin «Erna» und Mijatovic zeigt uns eine traumwandlerische und zugleich bedrückende Spurensuche in einer bosnischen Ortschaft, die nach wie vor stark vom Krieg gezeichnet ist.